Don’t be afraid to travel alone. Don’t be afraid to like it.

Alleine Reisen das klingt so… einsam. Es klingt als würde man die ganze Zeit nur mit sich selber konfrontiert sein. Es wirkt wie unglaublich viel arbeit da du dich auf niemanden andren verlassen kannst. Wer will das schon freiwillig für seinen Urlaub?

Genau solche Gedanken hatte ich bis vor 2 Jahren noch. Ich hatte Angst davor in einem mir unbekannten Land plötzlich auf mich selbst gestellt zu sein. Vor allem aber hatte ich große Angst davor mit mir allein zu sein. Rein deswegen war es wohl eine der besten Endscheidungen meines Lebens alleine zu reisen. Auch wenn meine Endscheidung daraus resultierte das keiner Zeit hatte mit zufahren und ich mir einen Urlaub nach meinen Vorstellungen wünschte.

Es gibt zwar schon 1000 Listen im Internet mit Gründen alleine zu reisen, doch möchte ich hier meine ganz Persönliche Liste machen. Warum ich gerne alleine Reise und was ich auf diesen Reisen erfahren habe.

  • Reisen nach eigenen Vorstellungen

Was ich ganz sicher nicht vermisse am Reisen mit anderen sind die ständigen Fragen: Was willst du machen? Wohin willst du? Wenn ich alleine reise gewöhne ich mich sehr schnell daran einfach zu machen was ich gerade will. Zuhause oder mit anderen Leuten fällt mir das oft schwer, da ich mich nicht über den Kopf anderer hinweg durchsetzen will. Wenn ich auf Reisen bin ändert sich diese Charaktereigenschaft von mir plötzlich. Schließlich ist es meine Reise und da mach ich auf was ich gerade Lust habe.

  • Zeit mit sich selbst haben

Ja ich gebe zu dass ich diesen Punkt erst mit der Zeit angefangen habe zu lieben. Ich weiß inzwischen gar nicht mehr so genau warum ich immer Angst hatte mit mir allein zu sein über längere Zeit. Ich hatte wahrscheinlich Angst davor mich genauer kennen zu lernen, mich mit meinen Schwächen auseinander zu setzen. Hier hat sich meine Einstellung durch das alleine Reise komplett geändert.

  • Leute treffen

Eigentlich klingt dieser Punkt für mich im ersten Moment immer noch unlogisch. Schließlich lerne ich zuhause wenn ich mit meinen Freunden aus gehe auch Leute kennen, warum also sollte das besser alleine gehen? Aber wie ich am eigenen Leib erfahren habe lernt man alleine so schnell Leute kennen. Ich nenne diese Reise-Abschnitts-Gefährten. Mit manchen geht man sich nur eine Attraktion anschauen, mit manchen bleibt man nur ein paar Stunden im Hostel an der Bar sitzen und mit dem ein oder anderen reist man auch mal ein Stückchen mit. Ich hatte auf meiner letzten Reise faszinierende Reise-Abschnitts-Gefährten, jeder und jede mit deren eigenen unglaublichen Lebensgeschichte. Dies ist wohl eines der besten Dinge die ich mit heim nehme von einer Reise, viele neue Bekanntschaften und Storys.

  • Wirklich abschalten von Zuhause

Ich bin jemand der sich extrem schwer tut mit abschalten. Ich denk am Abend noch daran was in der Arbeit war. Ich ärger mich Tage später noch über Sachen die ich gesagt habe ohne drüber nachzudenken. Jedoch bin ich jemand der über alles reden muss, mit anderen Worten ich geh meinen Mitmenschen damit auch noch auf die Nerven.

Bin ich jedoch alleine im Urlaub, vertage ich all diesen Stress. Es ist sowieso niemand da mit dem ich drüber diskutieren könnte ohne eine ewig lange Hintergrund Geschichte zu erzählen. Plötzlich fällt es mir unendlich leicht im Moment zu leben, nicht weiter über Dinge nachzudenken und alles was zuhause ist auch dort zulassen. Vieles hat sich nach ein paar Wochen Urlaub auch einfach verflüchtigt hab ich festgestellt.

  • Sich selbst kennen lernen

Ich dachte mir immer ich kenne mich. Doch wenn ich Reise gab es schon so oft Momente wo ich mir im Nachhinein sagen musste: Das hätte ich mir nicht von dir Erwartet oder Zugetraut.

Eines meiner Lieblings-Beispiele ist meine Höhenangst. Zuhause schaff ich es nicht mal von einem 3 Meter Turm zu springen. Ich war schon mal oben… bin aber ernsthaft wieder die Treppe runter, heulender vor lauter Angst. Im Urlaub bin ich in Koh Samui von einer kleineren Klippe gesprungen, jener der vor mir gesprungen ist meinte ich soll aufpassen nicht zu nah am Rand zu landen, das könnt gefährlich sein. Ich sprang trotzdem. In Mexiko bin ich über einen hohen Ast balanciert, links ein Seile im Wasser, rechts ein umgefallener Baum. Und ich bin gesprungen. Und das wohl faszinierendste Beispiel war in Utlia. Zuerst noch gemütlich in der Hängematte, fragt jemand ob noch wer vom Dach runter springen möchte ins Meer. Ich war die erste die mit dabei war. Als der erste wieder aufgetauchte fragte ich ihn ob sich das den ausgeht mit der Tiefe. Seine Antwort: „Man muss schon aufpassen, ich bin am Boden angekommen.“ Ich zögerte nur eine kleine Sekunde, dann sprang ich mit dem Gedanken: Ich bin ja eh leichter.

 

Zum Abschluss noch ein Spruch den ich persönlich extrem schön und passend finde:

Life begins at the end of your comfort zone.

Also pack deinen Rucksack und mach dich auf den Weg zum größten Abenteuer deines Lebens alleine! Angst ist keine Ausrede mehr.

 

P.S. das Bild oben zeigt übrigens genau jene Hängematte in Utila auf der ich damals gelegen bin als ich kurz darauf von oben runter gesprungen bin 🙂

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